Achtung, Vertrauen, Offenheit und Hilfsbereitschaft
Bald beginnt für die Zehntklässler der Ernst des Lebens. Davor wurde die gemeinsame Schulzeit aber noch einmal durch eine gemeinsame Fahrt nach Hamburg um ein weiteres spannendes Kapitel erweitert.
Montags ging es in aller Frühe los. Die lange Fahrt war zwar etwas anstrengend, viele nutzten die Zeit allerdings, um den fehlenden Schlaf nachzuholen. Als der Bus nachmittags auf Sankt Pauli ankam, waren einige überrascht: Der Stadtteil, in dem das Backpackers liegt, wirkt nämlich eher wie eine gemütliche Kleinstadt, allerdings gibt es hier auch ein paar Leute, die doch etwas anders aussehen als der übliche Bühlertanner. Nachdem alle ihre Zimmer bezogen hatten, ging es runter zum Hafen, wo der St. Pauli-Führer Holger auf uns wartete. Er zeigte den Mädchen und Jungen, dass der Stadtteil nicht nur aus der Reeperbahn mit seinem Vergnügungsviertel und der Herbertsstraße besteht, sondern auch von vielen normalen Menschen bewohnt wird, die allerdings die immer teureren Mieten kaum mehr zahlen können.
Während in der Heimat einige Gewitter für größere und kleinere Katastrophen sorgten, konnten die Zehntklässler auch am Dienstag in der Hansestadt wieder die Sonne genießen. Auf der Hafenrundfahrt sorgten die schäumenden Wellen sogar für eine angenehme Abkühlung. Vom Schiff aus konnte man entspannt die Speicherstadt, die Elbphilharmonie und den Containerhafen erleben. Während die Schülerinnen und Schüler mit einer kleinen Barkasse über die Elbe schipperten, wurden sie besonders von den riesigen Containerschiffen beeindruckt, die auf sie wie gewaltige Kolosse wirkten. Am Nachmittag ging es dann ins Schwarzlichtviertel, wo man in einer eindrucksvollen Unterwasserwelt auf außergewöhnliche Art Minigolf spielen konnte. Da alle Hamburg schon ein wenig kennengelernt hatten, durften sie die Hansestadt danach noch auf eigene Faust weiter erkunden.
Am Mittwoch wurden auch die müdesten Jugendlichen wach, als sie im Dungeon auf sehr gruselige Art mehr über die Geschichte Hamburgs erfuhren. Danach durften sie sich erst mal von den Strapazen erholen und man traf sich abends zum gemeinsamen Essen auf der Reeperbahn. Im Anschluss daran ging es in das Musical „Die heiße Ecke“. Hier wurde auf sehr amüsante Weise ein Tag auf der Reeperbahn aus Sicht von Currywurstbuden-Betreibern erzählt.
Mittlerweile kannten sich die Mädchen und Jungen schon gut auf St. Pauli und an den Landungsbrücken aus, die Innenstadt hatten viele aber noch nicht so richtig gesehen. Deshalb machten sie am Donnerstagmorgen einen gemeinsamen Spaziergang in Richtung Stadtmitte. Nachmittags erlebten sie dann in der Speicherstadt einen „Dialog im Dunkeln“. Dafür bekamen alle zuerst eine kurze Einführung, wie man mit einem Blindenstock umgeht. Dann erkundeten die Schülerinnen und Schüler in kleinen Gruppen rabenschwarze Räume und wurden dabei von sehbehinderten und blinden Führern begleitet. Dabei wurde vielen klar, wie hilflos man ohne seinen Sehsinn ist und wie man die anderen Sinne zur Orientierung nutzen kann. Nach dieser intensiven Erfahrung hatten die Zehntklässler Zeit für sich.
Der letzte Programmpunkt der Abschlussfahrt war am Freitag das Hafenmuseum. Hier konnten die Schülerinnen und Schüler zahlreiche Exponate aus der Geschichte des Schiffbaus und des Hafenumschlags erkunden. Nach einer langen Heimfahrt kamen dann alle müde, aber glücklich und voller neuer Eindrücke und Erlebnisse nach Hause.